„Wifey-Material“? Du bist mehr als eine Checkliste!

„Wifey-Material“? Du bist mehr als eine Checkliste!

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"Wifey-Material“ – ein harmloser Begriff oder toxisches Klischee? Warum Frauen mehr als nur heiratswürdig sein sollten.

TL;DR: Der Begriff „Wifey-Material“ reduziert Frauen auf traditionelle Rollen. Es ist an der Zeit, diesen veralteten Ausdruck kritisch zu hinterfragen.

Wifey-Material: Einfach nur ein Spruch oder was steckt dahinter?

Der Begriff "Wifey-Material" stammt aus der Popkultur. „Wifey Material“ wird oft in lockerem, umgangssprachlichem Kontext verwendet, um eine Frau zu beschreiben, die als „heiratswürdig“ gilt. Typischerweise bezieht sich der Ausdruck auf Eigenschaften, die eine Frau zur „idealen“ Partnerin machen sollen – sei es fürs Zusammenleben oder die Ehe.

Doch so harmlos der Begriff "Wifey-Material" auf den ersten Blick scheinen mag - er enthält auch problematische Elemente, die genauer betrachtet werden sollten.

Was bedeutet "Wifey-Material"?

"Wifey" leitet sich vom englischen Wort "Wife" (Ehefrau) ab und ist eine verniedlichte Version, die oft in sozialen Medien, Reality-TV-Shows oder Songtexten verwendet wird. Wenn jemand als "Wifey-Material" beschrieben wird, dann wird damit gesagt, dass diese Frau bestimmte traditionelle Eigenschaften besitzt, die sie zur „perfekten“ Partnerin machen.

Die typischen Eigenschaften, die in diesem Zusammenhang oft genannt werden, sind:

  • Fürsorglich: Sie kümmert sich um andere, sorgt für Wohlbefinden und zeigt Empathie.
  • Hauswirtschaftlich: Sie kocht, putzt und organisiert das Zuhause.
  • Loyal und unterstützend: Sie ist eine treue Partnerin, die hinter ihrem Mann steht.
  • Attraktiv, aber nicht zu freizügig: Sie soll ansprechend aussehen, sich aber nicht zu sehr auf ihr Äusseres fokussieren oder es „übertreiben“.
  • Mütterliche Instinkte: Sie soll sich gut um Kinder kümmern können (oder zumindest den Anschein erwecken, das zu können).

Diese Eigenschaften, die eine „Wifey“ definieren sollen, entstammen oft einem sehr traditionellen Bild von Geschlechterrollen, bei dem Frauen als die primären Caregiver und Männer als die Versorger gesehen werden. Doch gerade in einer modernen, gleichberechtigten Gesellschaft wird es immer wichtiger, solche Begriffe kritisch zu hinterfragen.

Wifey-Material Checkliste

     

    Keine Frau sollte auf eine Checkliste reduziert werden. Lebe deine Einzigartigkeit!

    Problematischer Blick auf Frauen als „Material“

    Der Begriff „Material“ ist ein weiterer Aspekt, der hier zu denken geben sollte. „Wifey-Material“ impliziert, dass Frauen wie ein Rohstoff betrachtet werden, aus dem der „perfekte“ Ehepartner geformt wird. Es reduziert die Frau auf eine Ansammlung von Eigenschaften, die abgehakt werden können, wie auf einer Checkliste. Gleichzeitig werden Frauen auf diese Weise in Schubladen gesteckt, die nur wenig Spielraum für Individualität oder abweichende Lebenswege lassen.

    Und ja, obwohl der Begriff oft mit einem Augenzwinkern verwendet wird – gerade in popkulturellen Kreisen – schwingt immer ein unterschwelliger Druck mit. Junge Frauen, die sich diesen „Anforderungen“ nicht anpassen, könnten das Gefühl haben, nicht den Erwartungen zu entsprechen oder weniger „wert“ zu sein.

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    Woher kommt der Begriff "Wifey-Material"?

    Es lässt sich schwer genau feststellen, wo der Begriff ursprünglich geprägt wurde, aber er taucht häufig in Reality-TV-Shows und Popkultur auf. Besonders in Shows wie „The Bachelor“ oder „Love Island“ wird der Ausdruck oft verwendet, wenn die Kandidaten die Eigenschaften ihrer potenziellen Partnerinnen bewerten. Auch in Songtexten, insbesondere im Hip-Hop und R&B, wird „Wifey“ häufig als Synonym für die Frau verwendet, die man nicht nur datet, sondern heiratet – im Gegensatz zu weniger „ernsten“ Partnerinnen.

    Der Ausdruck „Wifey-Material“ hat sich im Laufe der Zeit entwickelt, wurde jedoch hauptsächlich von einem sehr konventionellen Frauenbild geprägt.

    Warum der Begriff kritisch hinterfragt werden sollte

    Auch wenn der Begriff manchmal harmlos oder liebevoll gemeint ist, trägt er oft zur Aufrechterhaltung von veralteten Geschlechterrollen bei. Frauen werden nach ihrer Eignung als Ehepartnerinnen bewertet, und dies nicht immer nach Massstäben, die ihrer Individualität oder ihren beruflichen Ambitionen gerecht werden.

    Es wird suggeriert, dass bestimmte Eigenschaften unverzichtbar sind, um „heiratswürdig“ zu sein, was jungen Frauen indirekt vermittelt, dass sie sich entsprechend anpassen müssen, um als „wertvoll“ in einer Beziehung zu gelten. Frauen sind jedoch mehr als eine Liste von „heiratsfähigen“ Eigenschaften.

    Sei authentisch, sei du selbst! Das ist wahre Stärke!

    Die moderne Frau definiert sich nicht nur durch Fürsorge, Treue und Attraktivität – sie ist auch beruflich ambitioniert, eigenständig und hat ihre eigenen Vorstellungen von Erfolg und Partnerschaft.

    Gestalte eine Partnerschaft auf Augenhöhe, in der beide ihre Einzigartigkeit und ihre persönlichen Stärken einbringen können.

     

    Fazit: Sei du selbst, nicht „Material“

    „Wifey-Material“ mag harmlos klingen, doch im Kern perpetuiert der Begriff ein veraltetes Frauenbild. Junge Frauen sollten nicht das Gefühl haben, sich an vorgegebene Standards anpassen zu müssen, um als wertvoll in einer Beziehung zu gelten. Denn am Ende ist es wichtiger, authentisch zu sein, eigene Ziele zu verfolgen und Beziehungen auf Augenhöhe zu führen, als in ein veraltetes Rollenbild zu passen.

     

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      Anstatt sich als „Wifey-Material“ zu sehen, sollten Frauen stolz darauf sein, wer sie sind – mit all ihren individuellen Stärken und Schwächen. Partnerschaften sollten nicht auf einer Liste von „heiratsfähigen“ Eigenschaften basieren, sondern auf gegenseitigem Respekt, Verständnis und der Akzeptanz, dass beide Partner gleichwertige und einzigartige Menschen sind.

      Du musst nicht perfekt sein, um geliebt zu werden

      • Ursula Martens
        Geschrieben von Ursula Martens
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