Toxisches Schocksyndrom (TSS): Ursachen, Symptome, Vorbeugung

Toxisches Schocksyndrom (TSS): Ursachen, Symptome, Vorbeugung

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Das Toxic Shock Syndrome oder auch Toxisches Schocksyndrom (TSS) kann lebensbedrohlich sein. Hier erfährst du, welche Symptome du beachten musst.

 

Gesundheit beginnt mit Wissen.

 

TL;DR Toxic Shock Syndrome (TSS) ist eine seltene, aber ernste bakterielle Infektion, die vor allem durch Tampons, Menstruationstassen oder infizierte Wunden verursacht wird. Symptome wie hohes Fieber, Hautausschläge und Schwindel treten schnell auf und erfordern sofortige medizinische Behandlung. Um das Risiko zu verringern, solltest du Tampons regelmässig wechseln und Hygienevorgaben beachten.

Was ist das Toxische Schocksyndrom (TSS)?

Das Toxische Schocksyndrom (TSS) ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung, die durch bakterielle Toxine verursacht wird. Ein Toxin ist ein Gift. Besonders häufig sind die Bakterien Staphylococcus aureus und Streptococcus pyogenes für TSS verantwortlich.

Diese Bakterien produzieren Exotoxine, die das Immunsystem überreagieren lassen und eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Bekannt wurde TSS in den 1980er-Jahren als "Tamponkrankheit", da der vermehrte Gebrauch von superabsorbierenden Tampons zu einem Anstieg der Erkrankungsfälle führte.

Die besonders saugstarken Tampons waren dafür gedacht, dass Frauen ihre Tampons seltener wechselten. Diese längere Verweildauer im Körper schuf ideale Bedingungen für das Wachstum von Staphylococcus aureus, da das saugfähige Material den natürlichen Vaginalschutz beeinträchtigen konnte. Dies begünstigte die Vermehrung der Bakterien und die Produktion von Toxinen, was das Risiko für TSS deutlich erhöhte.

Diese Erkenntnis führte zu einer Veränderung in der Tamponherstellung und zu einem Rückgang von TSS-Fällen.

Die sichere Verwendung von Tampons und die regelmässige Einhaltung der Wechselintervalle sind daher entscheidend, um das Risiko einer bakteriellen Infektion und damit verbundenen schweren Erkrankungen wie TSS zu minimieren.

 

TSS: Ursachen und Risikofaktoren

TSS kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wobei der Gebrauch von Tampons eine der bekanntesten ist.

Auch Menstruationstassen, Diaphragmen, infizierte Wunden, Operationen oder Verbrennungen können zu TSS führen. 

 

TSS-Risikofaktoren Infografik

 

 

Symptome von TSS

Die Symptome von TSS treten in der Regel plötzlich und schwerwiegend auf. Zu den Hauptsymptomen gehören:

  • Hohes Fieber (mehr als 38,9 °C)
  • Hypotonie (niedriger Blutdruck)
  • Diffuses Exanthem (Hautausschlag)
  • Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
  • Desorientierung und Benommenheit​

Weitere Symptome wie Muskelschmerzen, Nierenprobleme oder Hautabschuppungen können im Verlauf der Erkrankung auftreten. Besonders auffällig ist der sonnenbrandähnliche Ausschlag, der vor allem an Handflächen und Fusssohlen auftritt.

 

TSS Symptome

 

 

Diagnose von TSS

Die Diagnose von TSS basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen und labordiagnostischen Tests. Häufige Diagnosekriterien sind das Vorliegen von Fieber, niedrigem Blutdruck und Hautausschlag sowie der Nachweis der verantwortlichen Bakterien, entweder durch Abstriche von Schleimhäuten wie aus der Vagina oder durch Blutkulturen.

 

  Selbstfürsorge ist die beste Prävention.

 

Behandlung und Prävention von TSS

Die Behandlung von TSS erfordert eine sofortige intensivmedizinische Versorgung. Zu den Massnahmen gehören die Verabreichung von Antibiotika, Flüssigkeitssubstitution und gegebenenfalls chirurgische Eingriffe zur Entfernung infizierten Gewebes. In schweren Fällen kann eine Dialyse oder Beatmung notwendig sein. Tampons oder andere Fremdkörper, die TSS ausgelöst haben könnten, müssen sofort entfernt werden.

Zur Vorbeugung von TSS wird empfohlen, Tampons regelmässig zu wechseln (alle 4 bis 8 Stunden), Tampons mit geringer Saugkraft zu verwenden und an leichten Tagen Binden zu bevorzugen. Auch eine gründliche Hygiene bei der Verwendung von Menstruationstassen und mechanischen Verhütungsmitteln wie Diaphragmen ist wichtig.

Fazit

Das Toxische Schocksyndrom ist eine ernstzunehmende, aber vermeidbare Erkrankung. Durch die bewusste und vorsichtige Verwendung von Tampons und Menstruationstassen sowie eine gute Wundhygiene können die Risiken erheblich reduziert werden.

Die Bezeichnung "Wundhygiene" bezieht sich hier auf den sorgsamen Umgang mit dem empfindlichen Gewebe im Intimbereich während der Menstruation. Das vaginale Milieu ist während dieser Zeit besonders anfällig für Infektionen. Eine gute Wundhygiene bedeutet daher, das Risiko von Infektionen, wie dem Toxischen Schocksyndrom, zu minimieren, indem die Menstruationsprodukte regelmäßig gewechselt und auf eine sanfte Reinigung geachtet wird. So bleibt der Intimbereich geschützt und gesund.

Sollten Symptome wie hohes Fieber, Ausschlag und Schwindel auftreten, ist es wichtig, schnell medizinische Hilfe zu suchen, um schwere Komplikationen zu vermeiden.

Dieser Überblick zeigt, dass TSS zwar selten ist, aber lebensbedrohlich sein kann, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Eine informierte und vorsichtige Nutzung von Hygieneprodukten kann helfen, das Risiko zu minimieren.

 

Fragen und Antworten zum Toxischen Schocksyndrom

Wie kann man TSS durch Tampons vermeiden, und welche Rolle spielt die sichere Tampon-Verwendung bei der Verhinderung von bakteriellen Infektionen?

TSS kann vermieden werden, indem Tampons regelmässig gewechselt werden, etwa alle 4-8 Stunden. Superabsorbierende Tampons führten früher dazu, dass sie seltener gewechselt wurden, was das Wachstum von Bakterien wie Staphylococcus aureus begünstigte. Daher ist es wichtig, Tampons nicht zu lange zu tragen und auf die richtige Saugkraft zu achten. Eine bewusste und sichere Verwendung hilft, bakterielle Infektionen zu verhindern.

Welche Symptome von TSS können durch die unsachgemässe Verwendung einer Menstruationstasse auftreten, und wie kann man das Risiko einer bakteriellen Infektion minimieren?

Unsachgemässe Verwendung von Menstruationstassen, wie zu langes Tragen oder unzureichende Reinigung, kann zu TSS-Symptomen wie Fieber, Schwindel, Hautausschlag und Übelkeit führen. Um das Risiko einer bakteriellen Infektion zu minimieren, sollten Menstruationstassen regelmässig gereinigt und nicht länger als empfohlen getragen werden. Gründliche Hygiene ist dabei entscheidend.

Welche Staphylokokken- und Streptokokken-Infektionen sind die Hauptverursacher von TSS, und wie kann man TSS durch den bewussten Umgang mit Tampons und Menstruationstassen verhindern?

Staphylococcus aureus und Streptococcus pyogenes sind die Hauptverursacher von TSS. Diese Bakterien produzieren Toxine, die die Krankheit auslösen. Der bewusste Umgang mit Tampons und Menstruationstassen, wie häufiges Wechseln und gründliche Hygiene, kann das Risiko einer Infektion und damit TSS signifikant verringern.

Wie kann man Symptome von TSS erkennen und behandeln, die durch Staphylokokken- oder Streptokokken-Infektionen nach der Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen auftreten?

Symptome von TSS umfassen hohes Fieber, niedrigen Blutdruck, Hautausschlag und Benommenheit. Wenn diese Symptome nach der Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen auftreten, sollte sofort medizinische Hilfe gesucht werden. Die Behandlung erfolgt in der Regel im Krankenhaus und umfasst Verabreichung von Antibiotika, Flüssigkeitszufuhr und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe.

Welche Risiken bergen Menstruationstassen im Vergleich zu Tampons in Bezug auf bakterielle Infektionen, und wie kann man TSS durch richtige Anwendung vermeiden?

Menstruationstassen bergen, ähnlich wie Tampons, das Risiko bakterieller Infektionen. Durch korrekte Anwendung, regelmässiges Reinigen und das Einhalten der Tragezeiten kann das Risiko für TSS deutlich reduziert werden. Es ist wichtig, alle Hygienevorgaben strikt zu befolgen, um Bakterienansammlungen zu verhindern.

Die Autorin

Dr. Gudrun Lorenz-Eberhardt ist eine renommierte Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Sie hat langjährige Erfahrung und besonderes Interesse am Einsatz von Cannabinoiden in der Frauenheilkunde. Seit 1993 betreibt sie ihre eigenen Ordinationen in Graz und Heiligenkreuz. Seit 2017 beschäftigt sie sich intensiv mit den medizinischen Einsatzmöglichkeiten von Hanfprodukten.

Dr. Lorenz-Eberhardt ist bekannt für ihren einfühlsamen und ganzheitlichen Zugang zur Frauengesundheit. Sie integriert innovative und natürliche Behandlungsmethoden, um das Wohlbefinden ihrer Patientinnen zu fördern. Ihre Expertise umfasst die Behandlung von Menstruationsbeschwerden und den Einsatz von CBD-haltigen Produkten, die sie als wirksame Ergänzung zur Schulmedizin sieht.

In ihren Blogbeiträgen bei MinaDays teilt Dr. Lorenz-Eberhardt ihr fundiertes Wissen und ihre praktischen Erfahrungen, um Frauen zu unterstützen und ihnen neue Wege zur Linderung von Menstruationsbeschwerden aufzuzeigen.

Quellen und weiterführende Links:

 

Die Autorin

Dr. Gudrun Lorenz-Eberhardt ist eine renommierte Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Sie hat langjährige Erfahrung und besonderes Interesse am Einsatz von Cannabinoiden in der Frauenheilkunde. Seit 1993 betreibt sie ihre eigenen Ordinationen in Graz und Heiligenkreuz. Seit 2017 beschäftigt sie sich intensiv mit den medizinischen Einsatzmöglichkeiten von Hanfprodukten.

Dr. Lorenz-Eberhardt ist bekannt für ihren einfühlsamen und ganzheitlichen Zugang zur Frauengesundheit. Sie integriert innovative und natürliche Behandlungsmethoden, um das Wohlbefinden ihrer Patientinnen zu fördern. Ihre Expertise umfasst die Behandlung von Menstruationsbeschwerden und den Einsatz von CBD-haltigen Produkten, die sie als wirksame Ergänzung zur Schulmedizin sieht.

In ihren Blogbeiträgen bei MinaDays teilt Dr. Lorenz-Eberhardt ihr fundiertes Wissen und ihre praktischen Erfahrungen, um Frauen zu unterstützen und ihnen neue Wege zur Linderung von Menstruationsbeschwerden aufzuzeigen.

  • Frau Dr. Gudrun Lorenz-Eberhardt
    Geschrieben von Frau Dr. Gudrun Lorenz-Eberhardt Gynäkologin
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