PMDS verstehen und lindern: Interview mit Lea

PMDS verstehen und lindern: Interview mit Lea

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Erfahre im Interview mit Lea, wie sie mit PMDS, dem prämenstruellen dysphorischen Syndrom umgeht und welche Tipps sie für Betroffene hat.

Was ist PMDS? Und was kannst du tun?  

Lea ist 27 Jahre alt und hat sich bereit erklärt, ihre Erfahrungen mit dem prämenstruellen dysphorischen Syndrom (PMDS) mit uns zu teilen. PMDS ist eine schwerere Form des prämenstruellen Syndroms (PMS). PMDS kann das Leben der Betroffenen stark beeinflussen. Im folgenden Interview gibt Lea uns Einblicke in ihre persönlichen Herausforderungen und teilt wertvolle Tipps, wie sie ihre Symptome lindert und besser mit der Erkrankung umgeht. 

 

PMDS verstehen ist der erste Schritt zur Linderung

 

PMDS: häufige Symptome  

Typische Symptome bei PMDS sind:  

  • starke depressive Verstimmungen mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und niedrigem Selbstwertgefühl
  • ausgeprägte Ängstlichkeit
  • Verlust des Interesses an Aktivitäten, die normalerweise Freude bereiten
  • heftige Stimmungsschwankungen
  • anhaltende Reizbarkeit und/oder Wut, was oft zu Konflikten mit anderen führt
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
  • Schlafprobleme und schnelle Ermüdung
  • das Gefühl, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren ("Dr. Jekyll und Mrs. Hyde")
  • körperliche Beschwerden wie Brustspannen, ein Gefühl des Aufgeblähtseins und Kopfschmerzen
  • in schwerwiegenden Fällen auch wiederkehrende Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid  

Diese PMDS-Symptome treten in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus auf. Sie lassen mit Beginn der Menstruation nach.  

  

PMDS: Das Interview mit Lea, 27  

Liebe Lea, bitte beschreibe uns kurz deine Erfahrungen mit PMDS. Wann hast du die ersten Symptome bemerkt?  

In der Woche vor der Periode hatte ich starke Stimmungsschwankungen und sehr negative Gedanken. Im Nachhinein wusste ich dann zwar immer, dass es mit dem Zyklus zusammenhängt. Währenddessen kann man diese Gefühle jedoch nicht abstellen.  

Hast du ärztliche Hilfe gesucht und wenn ja, was war der Auslöser dafür?  

Ärztliche Hilfe habe ich nicht gesucht, jedoch nach Lösungen im Internet. Viele betroffene Frauen berichten darüber, wie sie sich fühlen. Und sie berichten, was sie dagegen versucht haben, zu unternehmen.  

Wie unterscheiden sich deine Symptome bei PMDS von denen des prämenstruellen Syndroms?  

Bei PMDS stehen, soweit ich weiss, die Stimmung und die negativen Gedanken, Unsicherheit und ähnliches im Vordergrund. PMS umfasst dagegen weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Blähungen, Verstopfungen, Durchfall, Heisshunger oder Appetitlosigkeit, Hautunreinheiten, Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen.  

Wie wirkt sich PMDS auf deinen Alltag und dein Wohlbefinden aus?  

In dieser Zeit sind meine Energie und meine Kreativität eingeschränkter, was zum Beispiel die Arbeit angeht. Mit der Zeit kann man aber lernen, damit umzugehen und seine Energie anders zu nutzen.  

Welche Behandlungsmethoden hast du ausprobiert? Welche haben dir am besten geholfen?  

Ich habe mir vor einigen Monaten unterschiedliche Vitamine geholt und bin der Meinung, dass diese auch helfen, seitdem ich diese regelmässig einnehme. 

Gab es bestimmte Lebensstiländerungen oder ergänzende Therapien, die für dich besonders wirksam waren?  

Dadurch, dass ich im Internet auch viel nachgelesen habe und mich intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, kann man seinen Körper in diesen Momenten schon besser verstehen und lernt, anders damit umzugehen – indem man akzeptiert und sich sagt, dass es okay ist, sich auch mal schlecht zu fühlen. Und dass wieder bessere Tage kommen.  

Nutzt du Zyklus-Tracking? Wenn ja, wie hat es dir geholfen, deine Symptome besser zu verstehen und damit umzugehen?  

Ja, Zyklus-Tracking hilft sehr. Ich verwende die Flo-App und kann dort Symptome eintragen oder einfach schauen, wann die Zeit von PMDS bevorsteht. In der Zeit sollte man sich neben der Einnahme von Vitaminen besonders gesund ernähren, dem Körper etwas Gutes tun und ihm auch Pausen gönnen.  

Flo App auf dem Handy geöffnet

Welche Selbsthilfemassnahmen hast du ausprobiert und welche kannst du anderen Frauen empfehlen?  

Nach vielem Recherchieren habe ich für mich herausgefunden, dass ich mich, wie oben bereits erwähnt, in dieser Zeit besonders gesund ernähre. Der Körper braucht viele Vitamine, Ruhe und Dinge, die ihm guttun. Jede Frau sollte für sich herausfinden, was ihr guttut und sie glücklich macht, um aus dieser Stimmung zumindest etwas herauszukommen.  

Was würdest du anderen Frauen mit PMS oder PMDS raten?  

Vitamine und Mineralstoffe. Diese haben mir wirklich SEHR geholfen. Ich persönlich nehme einen Vitamin-Komplex, Omega 3, Ashwagandha, Circle Balance (mit Mönchspfeffer) und Eisen.  

Gibt es etwas, das du gerne gewusst hättest, als du deine ersten Symptome hattest?  

Hätte ich vorher gewusst, dass Vitamine wirklich helfen können, hätte ich diese schon viel eher genommen. Ich habe zum Beispiel auch gelesen, dass Stress PMDS noch verstärken kann. Ashwagandha zum Beispiel dient unter anderem der Stresslinderung und wirkt sich somit auch positiv auf die Zeit mit PMDS aus.  

Folgst du betroffenen Frauen in den sozialen Netzwerken? Wenn ja, wen kannst du empfehlen?  

Nein, folge ich nicht, ich kann aber empfehlen, sich im Internet zu diesem Thema schlau zu lesen, weil es sehr viele Betroffene gibt. Ich bin der Meinung, dass jede Frau für sich eine Lösung finden kann, PMDS zu lindern. Es gibt auf Social Media viele Frauen, die über ihre Erfahrungen berichten, wenn man „PMDS“ einfach nur in die Suchleiste eingibt. Vielleicht hilft es Betroffenen, zu sehen, dass sie mit ihrer Gefühlswelt und den Symptomen nicht allein sind.  

Danke, Lea, dass du deine Erfahrungen und Einsichten so offen mit uns geteilt hast. Deine Ratschläge und Methoden zur Bewältigung von PMDS sind inspirierend und bieten auch praktische Ansätze für andere betroffene Frauen.   

Es ist wichtig, dass wir offen über solche Themen sprechen, um Verständnis und Unterstützung zu fördern. Wir wünschen dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg und hoffen, dass deine Geschichte vielen anderen Frauen helfen kann.

  • Ursula Martens
    Geschrieben von Ursula Martens
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