TL;DR Was du über CBD wissen musst
CBD zeigt in der aktuellen Forschung vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Schmerzen und psychischen Erkrankungen. Es gibt jedoch wichtige Wechselwirkungen mit Medikamenten wie Tamoxifen, weshalb eine ärztliche Beratung vor der Anwendung empfohlen wird.
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CBD zur Schmerzlinderung
CBD hat sich in mehreren Studien als wirksam bei der Schmerzlinderung erwiesen:
- Chronische Schmerzen und Entzündungen: CBD kann Entzündungen und neuropathische Schmerzen reduzieren. Es wirkt über das Endocannabinoid-System (ECS), das eine Rolle bei der Regulierung von Schmerz, Schlaf und Immunantworten spielt. CBD reduziert die Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen und fördert die Freisetzung von Endorphinen, was zu einer Linderung chronischer Schmerzen führt.
- Arthritis: Studien haben gezeigt, dass CBD bei der Linderung von Arthritis-Schmerzen hilfreich sein kann. Es wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd, was zu einer Verbesserung der Lebensqualität bei Betroffenen führt. Neuere Untersuchungen bestätigen diese Wirkung und betonen die Bedeutung einer genauen Dosierung.
- Krebsbezogene Schmerzen: CBD wurde auch bei der Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit Krebs und Chemotherapie getestet. Es kann helfen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern, insbesondere wenn es zusammen mit THC verwendet wird. Neue Studien unterstreichen die Wirksamkeit von CBD in der Schmerztherapie, insbesondere bei Patienten, die auf Opioide nicht ansprechen.
CBD: Andere therapeutische Wirkungen
- Psychische Gesundheit: CBD hat anxiolytische und antidepressive Eigenschaften. Studien haben gezeigt, dass CBD die Aktivität der Serotoninrezeptoren beeinflusst und dadurch Angst und Depressionen lindern kann. Neuere Untersuchungen vertiefen das Verständnis dieser Mechanismen, insbesondere in Bezug auf die Behandlung von Psychosen.
- Schlafstörungen: CBD kann die Schlafqualität verbessern, indem es die Zeit zum Einschlafen verkürzt und die Schlafdauer verlängert. Es wirkt auf das ECS und GABA-Rezeptoren, die eine Rolle bei der Regulierung von Schlaf und Entspannung spielen.
- Epilepsie: Das einzige von der FDA zugelassene CBD-Medikament, Epidiolex, wird zur Behandlung von seltenen und schweren Formen der Epilepsie wie dem Dravet-Syndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom verwendet. Es hat sich als sehr wirksam erwiesen, um Anfallshäufigkeit und Anfallsschwere zu reduzieren.
- Entzündliche Darmerkrankungen (IBD): Es gibt Hinweise darauf, dass CBD bei der Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa hilfreich sein kann, indem es Entzündungen im Darm reduziert.
CBD: Wichtige Studien und klinische Versuche
- Oxford University: Eine grossangelegte Studie untersucht die Wirksamkeit von CBD bei der Behandlung von Psychosen. Diese Studie wird über mehrere Jahre hinweg durchgeführt und umfasst mehrere klinische Zentren weltweit.
- Canadian Medical Cannabis Clinic: Eine Untersuchung von Patienten, die CBD zur Schmerzbehandlung verwenden, zeigte signifikante Verbesserungen bei chronischen Schmerzen, Angstzuständen und Depressionen. Die Studie betonte auch die Notwendigkeit einer genauen Dosierung und Überwachung durch medizinisches Fachpersonal.
- Neue Forschungsinitiativen: Das National Institutes of Health (NIH) hat kürzlich neun neue Forschungsstipendien vergeben, um die schmerzlindernden Eigenschaften von CBD und anderen Cannabinoiden weiter zu untersuchen. Diese Studien konzentrieren sich auf verschiedene Schmerztypen, darunter neuropathische und entzündliche Schmerzen, und sollen die Mechanismen aufdecken, durch die CBD seine Wirkung entfaltet.
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CBD: Gegenanzeigen und Wechselwirkungen
Bei der Einnahme von CBD gibt es wichtige Gegenanzeigen und potenzielle Wechselwirkungen, insbesondere bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten wie Tamoxifen:
- Wechselwirkung mit Tamoxifen: Tamoxifen wird häufig in der Behandlung von hormonabhängigem Brustkrebs eingesetzt und durch das Enzym CYP2D6 metabolisiert. CBD kann die Aktivität von CYP2D6 hemmen, was die Wirksamkeit von Tamoxifen verringern könnte, indem es die Umwandlung in seine aktive Form beeinträchtigt.
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: CBD kann auch mit anderen Medikamenten interagieren, die durch die Leberenzyme CYP3A4 und CYP2C19 abgebaut werden, wie z. B. Blutverdünner (Warfarin) und Antiepileptika (Clobazam). Dies kann zu erhöhten Blutspiegeln und verstärkten Nebenwirkungen führen.
- Lebererkrankungen: Bei Personen mit Lebererkrankungen kann die Einnahme von CBD zu erhöhten CBD-Konzentrationen im Blut führen, was das Risiko von Nebenwirkungen erhöht.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Die Sicherheit von CBD während der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht ausreichend erforscht. Es wird empfohlen, während dieser Zeiten auf die Einnahme von CBD zu verzichten.
- Niedriger Blutdruck: CBD kann den Blutdruck senken. Personen mit niedrigem Blutdruck oder Personen, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, sollten dies bei der Einnahme von CBD berücksichtigen.
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Aktueller Stand der CBD-Forschung - Fazit
Die aktuelle Forschung zu CBD zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Schmerzen, psychischen Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen. Es bleibt jedoch wichtig, weitere klinische Studien durchzuführen, um die optimalen Dosierungen, langfristigen Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen besser zu verstehen.
Quellen und weiterführende Links
- Springer: The Role of Cannabidiol (CBD) in Chronic Pain Management: An Assessment of Current Evidence. Current Pain and Headache Reports.
- Cancer Health: NIH Awards $3 Million to Study Cannabidiol for Pain Relief.
- Schweizer Gesellschaft für Cannabis in der Medizin: SGCM-SSCM
- Antworten auf gesundheitliche und rechtliche Fragen zu CBD
- Titelbild: Studio Nut/Shutterstock.com
Über den Autoren
Prof. Dr. Rudolf Brenneisen ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Pharmakologie und der Cannabismedizin. Als Lehrbeauftragter an der Universität Bern und aktives Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Cannabis in der Medizin (SGCM) sowie der Schweizerischen Akademie der Pharmazeutischen Wissenschaften (SAPhW) hat er sich in der Erforschung und Anwendung von Cannabinoiden einen Namen gemacht.
Prof. Brenneisen verfügt über umfassende Kenntnisse der molekularbiologischen und pharmakologischen Wirkung von CBD und anderen Cannabinoiden. Sein Engagement gilt der evidenzbasierten Forschung und klinischen Anwendung von Cannabisprodukten zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen, darunter Schmerzmanagement, neurologische Störungen und entzündliche Erkrankungen.
Mit seinen fundierten wissenschaftlichen Beiträgen und praktischen Erfahrungen bereichert Prof. Dr. Brenneisen den MinaDays-Blog und teilt unter anderem sein Wissen über das therapeutische Potenzial von CBD-haltigen Produkten.